ERFOLGE - ÜBERSICHT

Fußball

Maximilian WÖBER (Absolvent) & Philipp LIENHART (ehem. Schüler) reüssieren gegen Belgien (Nr. 4 der Welt!!)!

Wöber Lienhart

Aufwand macht sich für ÖFB-Team bezahlt

Mit dem 1:1 beim Weltranglistenvierten Belgien hat das österreichische Nationalteam am Samstag in erster Linie einen wichtigen Punkt im Kampf um ein Fixticket für die EM-Endrunde 2024 in Deutschland geholt. In zweiter Linie wurde der Trend bestätigt und mit viel Aufwand – und dem Glück der Tüchtigen – Zählbares geholt. Das war nicht immer so, wie Jubilar David Alaba zu berichten wusste: „Wir haben oft genug erlebt, dass wir nach guter Leistung mit nichts heimfahren, aber es tut gut, dass wir jetzt auch einmal ernten, was wir säen.“

Zum fünften Mal in Folge blieb Österreich ungeschlagen, und beim Favoriten der Gruppe F in der EM-Qualifikation einen Punkt zu holen schadet im Kampf um ein Fixticket für die Endrunde 2024 in Deutschland naturgemäß nicht. Mit sieben Punkten hat man weiterhin drei mehr als die Belgier, die allerdings ein Spiel weniger ausgetragen haben. Bereits am Dienstag (20.45 Uhr) gastiert Schweden in Wien, mit einem Heimsieg könnte Österreich den nächsten Schritt gehen.

 Nach den Pflichtsiegen gegen Aserbaidschan (4:1) und Estland (2:1) hat das ÖFB-Team die erste Feuerprobe in dieser EM-Quali bestanden. Am Ende war Glück dabei, aber den Punkt nahm man gerne mit. „Wir können mit dem Punkt zufrieden sein, natürlich haben wir uns mehr erhofft, aber wenn man sich die gesamten 90 Minuten ansieht, geht der Punkt in Ordnung“, sagte ÖFB-Kapitän David Alaba nach seinem 100. Länderspiel. Das Jubiläum blieb für ihn eine schöne Nebensache.

ZIB 9:00, 18.6.2023

 
 Ralf Rangnick konnte mit dem 1:1 gut leben. „Wenn man 1:0 führt, würde man gern drei Punkte mitnehmen, doch wenn man das ganze Spiel sieht, müssen wir zugeben, dass Belgien die eine oder andere Möglichkeit mehr hatte. Deshalb müssen und können wir mit dem einen Punkt zufrieden sein“, so der 64-jährige Deutsche, dem das Gebotene hörbar gefiel. „Wir müssen bedenken, dass wir am Ende einer langen Saison sind. Deshalb fand ich das Spiel, vor allem was das Physische und die Intensität angeht, auf hohem Niveau. Aber wir haben wieder einmal gesehen, wenn wir unser Spiel auf den Platz bringen, dann können wir auch solchen Gegnern wehtun.“

GEPA/Johannes Friedl
Rangnick lobte das Niveau der Partie gegen das Team von Domenico Tedesco

„Jeder ist an seine Grenzen gegangen“

Rund um die Partie wurde Eden Hazard bei seiner Verabschiedung aus dem belgischen Team vor rund 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion gefühlt durchgehend gefeiert, für Alaba war das 100. Spiel „wie jedes andere wichtige“. Der 30-Jährige zeigte sich dankbar und stolz, stolzer war er aber auf die kämpferische Leistung des Teams. „Jeder ist an seine Grenzen gegangen, speziell mit der Anreise gestern. Ich bin etwa erst um drei Uhr ins Bett gekommen“, sagte Alaba und spielte auf die mehrstündige Verspätung am Vortag an. Auf die Replik, dass das nicht zu sehen war, scherzte er: „Stellt euch vor, was gewesen wäre, wenn wir um 23 Uhr geschlafen hätten"Österreich präsentierte sich in Brüssel von Beginn weg hellwach, auch weil Rangnick und sein Betreuerteam Angriff als Verteidigungsmittel auserkoren hatten und gleich vier echte Offensivkräfte auf dem Feld standen. „Wir kommen nicht hier her und scheißen uns an“, erklärte Baumgartner diesbezüglich den Ansatz. Der Hoffenheim-Legionär gab sich aber auch selbstkritisch: „Es war nicht unser allerbestes Spiel, vor allem mit Ball können wir es besser, da waren wir teils unsauber und haben nach Eroberungen den Ball wieder verloren. So haben sie uns eingeschnürt, dann wurde es brutal anstrengend.“ Auch Dauerläufer Nicolas Seiwald räumte nach Schlusspfiff ein: „Ich war schon am Limit.“

Gregoritsch zu Gast in der Schiedsrichterkabine

Gegen Ende liefen die Belgier an und waren dem Siegtreffer näher, auch wegen des Lattentreffers von Youri Tielemans, doch auch Österreich kam immer wieder zu Chancen. So parierte Thibaut Courtois gegen Stefan Posch in Weltklassemanier. „Nicht jeder hält diesen Ball“, hielt Rangnick fest. Auch bei Standards präsentierte man sich kreativ, ließ sich etwas einfallen, die Ecke zum Tor wurde adaptiert, wie Michael Gregoritsch erläuterte: „Wir haben das geändert, Philipp Lienhart war für den Abschluss vorgesehen, aber mit dem linken Fuß ist es in der Situation einfacher als mit rechts.“

Der Steirer soll übrigens den als Eigentor gewerteten Treffer doch noch gut geschrieben bekommen, wie er nach dem Spiel erklärte, auch im Ansinnen des Schiedsrichters, dem er nicht unzufällig einen Besuch abstattete. „Mir bedeutet jedes Tor für das Nationalteam enorm viel und daher würde ich lügen, wenn ich sagen würde, ich war nicht kurz (in der Kabine) drin. Es ist ein genereller Einspruch gewesen. Der Referee hat auch gesagt, dass es mein Tor wird. “ Für Gregoritsch wäre es der zehnte ÖFB-Treffer, der dritte im dritten EM-Quali-Spiel.

„Wir brauchen uns nicht zu verstecken“

Alaba wertete indes als Entwicklungsschritt, wie Österreich in Bedrängnis agierte. „Wir haben eine kämpferische Seite von uns gezeigt, dennoch die Ruhe bewahrt, herausgespielt und auf der anderen Seite Topchancen kreiert.“ Das Selbstbewusstsein steigt mit solchen Spielen, wie Baumgartner weiß. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Wenn wir unsere Qualität zu 100 Prozent abrufen, können wir auch die Belgier hier schlagen. Das pflanzt uns auch der Trainer ein, nicht immer zufrieden zu sein. Es war heute ein Tick mehr drinnen.“

In Sachen EM-Qualifikation war es für Österreichs Team jedenfalls ein wichtiger Punkt. „Wir können schon zufrieden sein, aber wollen es auch nicht überbewerten. Es ist noch ein langer Weg ans Ziel, aber wir haben heute einen Punkt gegen einen sehr starken Gegner geholt.“

Schweden-Spiel „extrem wichtig“

Gregoritsch dachte schon weiter. „Wir müssen am Dienstag gewinnen, damit der Punkt noch mehr wert ist. Wir haben nur acht Spiele, da darf man sich kaum einen Ausrutscher leisten. Die Heimspiele müssen wir gewinnen.“ Im Oktober kommt dann Belgien nach Österreich.

Ähnlich sieht es Rangnick: „Sieben Punkte aus drei Spielen mit einem Auswärtsmatch gegen Belgien sind gut. Aber es ist klar, dass es am Dienstag zum nächsten extrem wichtigen Spiel kommt. Wir brauchen einen Sieg und drei Punkte“, sagte der Deutsche, der dann vielleicht auch wieder auf Konrad Laimer zurückgreifen kann. Marcel Sabitzer gab schon ein halbstündiges Comeback, Kevin Danso stand bereits wieder im Kader.

Bis zum Schweden-Match steht nun die Regeneration im Mittelpunkt. „Natürlich kannst du jetzt nichts anderes machen als viel zu schlafen, gut zu essen und den Speicher wieder aufzufüllen“, meinte Rangnick und ergänzte mit Blick auf die fünfstündige Verspätung bei der Anreise nach Brüssel: „Hoffentlich fliegen wir pünktlich zurück.“

Smells like Teamspirit

Gregoritsch sieht das Team und alle rundherum gewappnet. „Wir haben eine super Truppe, wenn man am Ende sieht, wie alle stehen auf der Bank. Wir sind eine echte Einheit, nur so können wir uns qualifizieren.“ Wenn Österreich gegen Schweden dreifach nachlegt, kann auch Alaba danach einmal seine dann 101 Länderspiele Revue passieren lassen. „Dann kann ich sicher auch einmal zurückblicken auf eine schöne Zeit, auf die ich stolz bin.“ Doch vorerst gilt der Fokus ganz den Schweden, für dieses Heimspiel sind 40.000 Karten weg. „Wir hoffen natürlich, dass es ausverkauft sein wird“, äußerte Seiwald einen nicht allzu frommen Wunsch angesichts der Eigenwerbung in Brüssel.

 

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